Informationen für Lektoren

Wer sich auf die Suche nach freiberuflichen Lektoren begibt, hat oft ganz genaue Vorstellungen davon, was an seinem Text alles zu tun ist.

Doch wie sieht die Arbeit der Lektoren wirklich aus?

Welche Tätigkeiten führen sie aus, welche Leistungen können auf Wunsch dazugebucht werden und wie findet man überhaupt Lektoren in Deutschland?
Und vor allem – was kostet das Ganze?

Die Tätigkeit der Lektoren

Die Arbeit von Lektoren wird nicht selten mit der Arbeit am Text gleichgesetzt.

Dies ist zwar richtig, allerdings umfassen die Tätigkeiten noch weitaus mehr Bereiche.

© Patrizia Tilly - Fotolia.com Zum einen übernehmen die Lektoren also Korrektoratstätigkeiten.
Rechtschreibung und Grammatik, Typografie, Stilistik und Formatierung eines Textes werden überprüft.

Darüber hinaus überprüfen die Lektoren die inhaltliche Gestaltung.
Sind die Daten stimmig?
Können die Gedankengänge logisch nachvollzogen werden?
Basieren Behauptungen auf beweisbaren Fakten? 

Zahlreiche Lektoren sind dem Autor auch dabei behilflich, einen Verlag für sein Werk zu finden.

Zudem wird das Manuskript zum Druck gebracht, wobei das Lektorat die damit in Zusammenhang stehenden Tätigkeiten übernimmt.
Es betreut den Autor, organisiert Lesereisen und kümmert sich um das Marketing für das Werk. 

Ist der freie Lektor im Auftrag eines Verlags tätig, so erarbeitet er selbstständig neue Projekte, führt diese aus, sucht passende Autoren und ist im Bereich von PR und Marketing z finden. 

Zusätzliche Leistungen

Viele Lektoren bieten zusätzliche Serviceleistungen an.

Sie korrigieren zum Beispiel auch fremdsprachige Texte, schreiben Klappentexte, Inhaltsangaben oder Autorenbiografien.

Teilweise bieten sie die Texterstellung an.

Sämtliche zusätzlichen Leistungen werden mit dem Auftraggeber vereinbart und vertraglich festgehalten.

Natürlich schlagen sich diese zusätzlichen Leistungen in dem an das Lektorat zu zahlenden Lektoren-Honorar nieder.

Teilweise bieten Lektoren auch Übersetzungstätigkeiten an oder redigieren fremdsprachige Texte.
In ihren Leistungsbeschreibungen sind solche Details in der Regel ausführlich erwähnt. 

Für welche Auftraggeber wird Lektoren tätig?

Die Auftraggeber der Lektoren kommen aus unterschiedlichen Bereichen.

So sind es zum einen die Verlage, die für neue Buchprojekte Autoren über die Lektorate suchen lassen.

Verlage bauen immer häufiger auf freiberufliche Lektoren, die sie je nach Bedarf beauftragen.
Fest angestellt findet sich kaum noch ein Lektor in einem Verlag oder einer Redaktion. Die Lektoren übernehmen dann auch die Autorenbetreuung und das Redigieren der Werke. 

Für Privatpersonen übernehmen Lektoren die Korrektur von Buchmanuskripten, Fachartikeln für Zeitschriften, Reden oder die Suche nach einem geeigneten Verlag. Wissenschaftslektoren haben sich auf die Betreuung von Autoren wissenschaftlicher Fachwerke spezialisiert, übernehmen aber ansonsten die üblichen Lektoratstätigkeiten. 

Auch Wirtschaftsunternehmen nehmen die Hilfe der Lektoren in Anspruch und lassen Geschäftsdrucksachen von diesen inhaltlich und sprachlich korrigieren. 

Die Honorare

Lektoren berechnen entweder Seiten- oder Stundenhonorare. Dabei wird eine Normseite mit 30 Zeilen zu je 60 Anschlägen zugrunde gelegt.

Für eine Seite ergeben sich so zwischen 1500 und 1650 Zeichen, wobei die Leerzeichen mit eingerechnet sind. Für die Berechnung muss beachtet werden, dass der Lektor pro Stunde unterschiedlich viele Seiten bearbeiten kann, denn eine rasche „Akkordarbeit“ ist nicht auf Dauer durchzuhalten.

Mehr als zehn Seiten sind pro Stunde in der Regel nicht zu bearbeiten, wenn eine gewisse Qualität gewährleistet sein soll. 

Lektoren bieten oft Stundensätze zwischen 30 und 50 Euro an, bei einem hohen Bearbeitungsaufwand können die Honorare deutlich darüber liegen. 

Wie wird man eigentlich Lektor?

Für die Arbeit als Lektor gibt es keinen fest vorgeschriebenen Ausbildungsweg.

Oft wird ein abgeschlossenes Studium der Germanistik oder der Buchwissenschaften vorausgesetzt.

Doch auch Quereinsteiger haben eine Chance, wenn sie einen entsprechenden fachlichen Hintergrund mitbringen. Ein Praktikum in einem Volontariat und ständige Weiterbildungen werden ebenfalls vorausgesetzt.

Lesen Sie doch auch unseren Beitrag: der Weg zum Lektor

Für den Erfolg helfen einem freiberuflichen Lektor vor allem gute Referenzen.